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    6 days ago

    Die ist völlig wertlos wenn du dabei nicht vergleichbare Gruppen betrachtest. “Ausländer” ist auch eine breite Kategorie. Da gehört auch der Tourist dazu.

    Außerdem ist die PKS prinzipiell eher fragwürdig.

    Amtliche Daten zur “Ausländerkriminalität” können nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Bei der Interpretation von Daten zur Straffälligkeit von Deutschen und Nichtdeutschen müssen zahlreiche Aspekte beachtet und differenziert werden: Wer gilt als Ausländer, wie wird Kriminalität polizeilich erfasst, und begehen Ausländer andere Straftaten als Deutsche?

    […]

    Ein Viertel der polizeilich erfassten Tatverdächtigen sind Jugendliche bzw. Heranwachsende unter 21 Jahren. Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt der Anteil dieser Altersgruppe jedoch mit 20,7 Prozent niedriger als bei den Deutschen mit 26,3 Prozent. Betrachtet man ausschließlich die Gruppe der “Gewaltdelikte”, dann liegt der Anteil der unter 21-Jährigen an allen deutschen Gewaltverdächtigen mit 41,5 Prozent sogar deutlich über dem Jugendanteil an den nichtdeutschen Gewaltverdächtigten (36 Prozent) Zur Auflösung der Fußnote[16]. Auf eine erhöhte Kriminalitätsbelastung ausländischer Jugendlicher im Vergleich zu deutschen Jugendlichen lässt die PKS also pauschal nicht schließen.

    Dunkelfeldstudien, die Erkenntnisse zur Kriminalitätsentwicklung generieren, die nicht im Hellfeld der PKS registriert ist, widmen sich auch den Fragen nach der Delinquenz von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund bzw. Vergleichen zwischen ethnischen Gruppen Zur Auflösung der Fußnote[17]. Da diese Fragen sowohl deutsche als auch ausländische Staatsangehörige betreffen, hat die PKS darauf keine Antwort. In der (fach-)öffentlichen Diskussion wird nicht immer eine klare Differenzierung von “Staatsbürgerschaft” und “ethnischer Herkunft” vorgenommen, und es werden schnell alle Personen zu “Nichtdeutschen”, die entweder das eine oder das andere nicht haben. Auch lässt sich darüber streiten, ob eine ethnische Herkunft jene erklärende Kraft hat, die ihr mit der Auswahl als Vergleichskategorie erster Ordnung zugeschrieben wird (vgl. auch Vergleichskategorien-Effekt). Im Sinne neuer Erkenntnisse für die Kriminalitätsprävention wäre es angezeigt, den Vergleich von Jugendlichen nach der Verteilung ihrer Bildungs- und Lebenschancen sowie die Erforschung der strukturellen Ursachen von sozialen Ungleichheiten noch stärker als bisher in den Fokus zu rücken.

    https://www.bpb.de/themen/innere-sicherheit/dossier-innere-sicherheit/76639/auslaenderkriminalitaet-statistische-daten-und-soziale-wirklichkeit/