Hatte heute eine (zugegebenermaßen zu hitzige) Diskussion über “macht Sinn” und “ergibt Sinn”. Oder genauer: keine Diskussion, sondern ein an den Kopf werfen von “es wird ständig benutzt so” vs. “es ist ein Anglizismus”. Da mich aber auch ehrlich interessiert, was eigentlich dahinter steckt (und die Diskussion das nicht wirklich beinhaltet hat), bin ich nach einiger Recherche zu dem Schluss gekommen, dass a) das, was ich nicht mag, “präskriptiv” bzw. negative Sprachkritik heißt, b) es vielleicht gar kein Anglizismus ist [2] und c) es zwar im Duden steht, aber “nur” als Umgangssprache [4] (unter “macht [k]einen Sinn”).

Eure Meinung? Habe ich was wichtiges übersehen?

Quellen:

  • Ooops@kbin.social
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    9 months ago

    Es geht hier nicht grundsätzlich um Anglizismen. Es geht um schlechtes Deutsch, das direkt aus einer Übersetzung aus dem Englischen stammt, aber im Deutschen so nicht verwendet wird. Das kann in wörtlicher Übersetzung schonmal passieren (in so fern ist es sehr lustig, dass du genau dieses Beispiel bringst) aber ist nun einmal keine irgendwie geartete Bereicherung des Wortschatzes (und sei es nur um Synonyme). Stattdessen schleichen sich schlicht Fehler in Ausdrucksweise und Grammatik ein, weil man sie immer und immer wieder hört.

    Und “macht Sinn” ist da auch nur ein Bespiel unter vielen (in den meisten fällen ist das “ergibt Sinn” übrigens auch nur ein mäßige Korrektur, die auch versucht so wenig wie möglich an der Formulierung zu ändern und ein wörtliches Äquivalent in der Übersetzung zu verwenden… während ein schlichtes “sinnvoll” oder “sinnig” die natürlichere Übersetzung wäre)… “in 1760” (statt “1760” oder “im Jahr 1760”), “geschockt” (statt “schockiert”) fallen mir gerade spontan ein.