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Cake day: July 6th, 2024

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  • “Laut einer Umfrage des Heidelberger Vergleichsportals Verivox würde gut die Hälfte der Deutschen nicht zu einem Glasfaser-Vertrag wechseln - trotz großer technischer Vorteile.”

    Und die technischen Vorteile wären welche? Der durchschnittliche Privatkunde braucht nunmal keine 1000Mbit aufwärts für den täglichen Gebrauch. Schon gar nicht zu den derzeit (hoffentlich noch) lächerlich überteuerten deutschen Preisen.

    Was selbstverständlich nicht bedeutet, dass der Glasfaserausbau nicht nötig wäre. Zukünftige Infrastruktur muss rechtzeitig geplant und fertiggestellt sein, bevor der tatsächliche Bedarf akut ist. Und da sind wir hierzulande zum einen eh schon langsamer als andere und zum anderen ist der Bedarf bereits akut… nur eben nicht für den 0815 Privatkunden.

    Nichts desto trotz kann ich die Umfrageergebnisse nachvollziehen: Ich werde zeitnah auch nicht von meinem DSL Anschluss auf einen Glasfaseranschluss, der bei selber Geschwindigkeit 20% mehr, bei der nun möglichen 5 mal so hohen Geschwindigkeit 3 mal so viel kostet, wechseln. Das sagt aber nichts darüber aus, dass ich es durchaus positiv fand, als hier erst die Straßenarbeiten und dann die FTTH Verkabelung einige Wochen später vorgenommen wurde.

    Letztendlich ist der ganze Artikel doch wieder nur Teil des üblichen Enrage-Farmings… da können sich jetzt sowohl die einen bestätigt fühlen, dass niemand diesen neumodischen Mist braucht, wie auch die anderen, dass die dummen Deutschen mal wieder in der Steinzeit leben wollen. Relevant sind beide Position natürlich nicht, aber Hauptsache es bringt Klicks.

    Mal ernsthaft… gibt’s morgen auch Artikel darüber, wie viele Menschen in Großstädten kein Auto brauchen, während wir trotzdem die Straßen intakt halten? Oder wäre da dann endlich der Punkt erreicht, an dem es so absurd ist, dass Menschen auffällt, dass solche Geschichten nur hirnlose Lückenfüller, ohne Sinn sind?


  • “…müsse die Regierung nun gemeinsam die richtige Wirtschaftspolitik machen, um diesen Standort wieder wettbewerbsfähig zu machen.”

    Wow… ich hätte nicht gedacht, dass die Wirtschaft so krasse Forderungen stellt und möchte, dass wir dieses kaputte Wirtschaftssystem, in dem Geschäftsleitungen ausschließlich dafür überbezahlt werden, dass sie dumme und kurzsichtige Entscheidungen zu Gunsten von kurzfristigen Quartalszahlen und Gewinnausschüttungen treffen, endlich reformieren. 🤣






  • Geld is begrenzt. Alles, was nicht für Rad, Bahn oder ÖPNV ausgegeben wird hilft kurzfristig der Fossile-Brenstoffe-Industrie. Langfrisitge Pläne haben die eh nicht. Die wissen, dass ihr Geschäftsmodell gegen die Wand fährt, und bezahlen schon längst nur noch korrupte Politiker, um in der verbliebenen Zeit noch das maximal Mögliche rauszupressen.

    Oder meintest du den Plan der FDP? Die haben ebenfalls keinen, der über Geld jetzt und lukrative Ausichtsratposten später hinausgeht. Kann denen doch egal sein, wenn wir in 15 Jahren lauter Straßen haben, die wir nicht brauchen. Die wurden dann bereits entlohnt.




  • Noch vor zwei Wochen hatten wir das “16 Millionen für eine beheizte Fahrradbrücke”-Framing, jetzt eben die Alternative mit “Gesperrt für Fußgänger”.

    Hier der damalige Bericht, bei dem weiter unten im Text dann auch erwähnt wird, dass die Heizung lächerliche 100.000€ gekostet hat, den Winterdienst spart, die Lebenszeit (keine Korrosion durch Salz) erhöht und daher logischerweise auch bei den übrigen gebauten Brücken genauso verwendet wird. Aber wir wissen ja alle, wie viele ganze Artikel lesen…


  • Also hier trägt die erhöhte Sichtbarkeit der Blätterhaufen, die von der Fahrbahn auf die Radweg gekehrt wurde, in der Tat dazu bei, meine Sicherheit zu erhöhen. Denn so komme ich nicht auf die Idee mit dem Rad da lang zu fahren.

    Und ich schätze Stufe 2 (Sichtbarkeit von großen schmutzigweißen Schneehaufen auf dem Radweg) wird dieses Jahr wie gewohnt umgesetzt.

    (Für die höchste Radfahrer-Sicherheitsstufe (Schnee auf die noch rumliegenden Blätterhaufen schaufeln) ist es inzwischen ja meist zu warm…)


  • Da hab ich den Artikel aber anders gelesen. Da find ich “leichtgläubig” hier, “naiv” da, “haben unterschätzt das” dort. Primär geht’s da um die US Perspektive aber Republikaner, die aus Machtgier die extremen rechten Stimmen mitnehmen wollten und jetzt zusehen, wie genau die die Kontrolle übernehmen und Demokraten sie zuschauen, weil sie keine Ahnugn haben, wie sie gegen die Flut von polarisierenden Propagandamärchen ankommen sollen, lässt sich ja nunmal sehr gut übertragen…

    Die C*U wollte auch angeblich die AfD verkleinern und dachte sich, sie könnten trotzdem die Stimmen Rechts außen mitnehmen… und jetzt warten wir doch eigentlich nur noch darauf, dass die uns erklären, warum eine Koalition mit der AfD leider alternativlos geworden ist.


  • Natürlich hat das politisch was gebracht. Die etablierten Parteien haben gesehen, wie Millionen gegen Rechtsextremismus auf die Strasse gegangen sind und zeitgleich mit sinkenden Umfragewerten der AfD trotzdem exakt nichts bei denen ankam. Die Wählerwanderung ging zu BSW und Nicht-Wählern. Die Linke hat auch fleißig weiter verloren. 3 Millionen Menschen auf den Strassen haben gezeigt, sie wollen nicht die AfD. Aber auch niemand anderen.

    Was hätten sie denn daraus lernen sollen, wenn nicht, dass viele Wähler zwar Angst vor dem Extremismus der AfD haben aber sich von niemandem repräsentiert fühlen, der nicht den selben “Ausländer raus”-Ton anschlägt? Und jetzt gucken wir mal alle überrascht, dass inzwischen alle mehr oder weniger das selbe Dreckslied mitsingen und jetzt eben den selben rechten Müll, nur ohne den Extremismus von sich geben…

    Klar, du kannst jetzt natürlich behaupten, dass das nicht die Nachricht war, sondern die Menschen allegemein gegen Rechtspopulismus wären… Achnee, denn die inzwischen genauso rechtspopulistische C*U war auch bei den Gewinnern.


  • Interessant, wie die Alternativerklärung zu “die AfD ist schuld” immer (leicht vereinfacht) bei “alle Politiker sind dumm und wissen nicht, wie Politik funktioniert” endet.

    Doch, die wissen das ganz genau. Wenn jedes Lügenmärchen der AfD ihnen wieder 1% mehr in Umfragen bringt, weil die Wähler nicht auf Realität sondern nur auf plumpes Geschrei reagieren, wenn jede Regierungsentscheidung von Rechtspopulisten und er Presse kaputtgeschrien wird (wieder ohne jede Relation zur Wirklichkeit) und den Extremisten an den Rändern mehr Stimmen bringt, und wenn jegliche Aufklärung mit tatsächlichen Fakten einfach niedergebrüllt wird und keinerlei Auswirkungen in der breiten Masse hat, dann kann man sich das nur eine gewisse Zeit angucken. Irgendwann muss man akzeptieren, dass die Wähler mehrheitlich einfach zu dämlich sind, und entweder macht man bei dem Affengebrüll mit und versucht noch irgendwas zu retten oder man überlässt den schrill kreischenden Lügnern das Feld.

    Also lasst uns noch ein bißchen länger diskutieren, ob die AfD oder die sonstigen Parteien die Schuld tragen. Hauptsache, der Wähler ist unschuldig. Der muss schließlich nachher wieder von nichts gewusst haben…






  • Inhaltlich sicherlich nicht falsch, aber der Gedankengang geht mir hier bei Weitem nicht weit genug:

    Ja, die Idee, dass Textbeiträge des ÖRR im Internet nicht das Problem sind, ist richtig. Das ist eine dumme Scheindiskussion.

    Aber genau darum geht es ja auch: eine Scheindiskussion zu führen. Und die Medien schaffen es nicht, dass auch nur anzusprechen.

    Diese derzeitige Diskussion um die Abschaffung einiger Sender zum Kosten sparen (die tatsächlich im Verhältnis kaum Kosten verursachen) oder ein Verbot von Textbeiträgen (weil das ja angeblich dem sonstigen Journalismus so sehr schadet) ist es schlicht nicht wert, geführt zu werden. Es geht nämlich nicht um den Inhalt.

    Es geht um Ablenkung durch die Scheindiskussion selbst. Denn eins wurde in den vergangenen Wochen damit definitiv erreicht: jegliche wirklich notwendigen Reformen sind vom Tisch, weil man sie gar nicht erst angesprochen hat. Gab ja genug Nebenschauplätze zur Ablenkung.