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    3 months ago

    da die Sprache eben vom Volk ausgeht

    Hast du mal darüber nachgedacht, was diese Aussage überhaupt bedeutet? Gendern geht eben durchaus vom Volke aus. Oder was denkst du, wer das Gendern in die Welt gesetzt hat? Der Weihnachtsmann?

    Änderung der Sprache findet nun mal in einem anfänglich kleineren Teil des Volkes statt. Das widerspricht nicht der These, dass Veränderung der Sprache vom Volke ausgehe.

    Ebenso heißt eine Ablehnung vom Großteil des Volkes nicht, dass diese Veränderung keine Daseinsberechtigung hätte. Sonst würden sich Sprachen nie mehr wandeln. Sie sind eben kein Gesetz, das irgendwo unveränderbare Regeln hätte.

    Du magst kein Fan vom Gendern sein, bin ich zugegebenermaßen auch nicht wirklich, aber ich denke den Versuch, Sprache inklusiver zu gestalten, wenngleich auch noch nicht auf die beste Art und Weise, sollte man respektieren. Von Ableismus zu sprechen finde ich im Übrigen auch nicht passend, da hier zwei Dinge gegeneinander ausgespielt werden: nämlich eben Ableismus oder sprachliche Exklusion. Und weil Gendern je nach Methode auch nicht zwangsläufig schwieriger zu lesen ist. Am Ende des Tages zwingt uns ja niemand selbst so zu schreiben. Das Ganze muss man wirklich nicht schlecht reden, geschweige davon seine Wahlentscheidungen abhängig machen, insbesondere wenn dieses Thema keine wirklich politische Relevanz hat.

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        3 months ago

        Inwiefern benachteiligt? Dass nicht mehr ausschließlich Männer angesprochen werden? Und wie ich schon sagte, je nach Art des Genderns wird die Lesbarkeit nicht großartig beeinflusst, einige Arten des Genderns haben wir ja vielleicht auch noch gar nicht für uns entdeckt. Da also pauschalisierend zu behaupten, Gendern würde immer schwieriger zu lesen sein, halte ich für falsch. Tendenziell werden demnach auch maximal andere Menschen benachteiligt, aber nicht mehr. Dass das generische Maskulinum eben nicht so generisch wahrgenommen wird, wie in der Theorie beabsichtigt, ist kein erfundenes Problem, auch wenn man sich über die Priorität dessen natürlich streiten kann.

        Gendern kommt im Übrigen nicht ursprünglich (nur) von Akademikern, sondern ist in den 60er-Jahren aus dem Feminismus enstanden und hat erst in den 70ern mit der feministischen Linguistik so richtig unter Akademikern Fuß fassen können.

        Grundsätzlich allen Soziologen Realitätsverlust zu unterstellen ist außerdem ziemlich dreist und halte ich auch für ziemlich absurd. Dass Gendern mehr Ablehnung gegen Gleichberechtigung schafft halte ich ebenso eher für falsch, denn Menschen die das für sich behaupten interessieren sich i.d.R. sowieso nicht für Gleichberechtigung.

        Und klar, natürlich bist du Akademiker :D